previous arrow
next arrow
Slider

KZ Auschwitz-Birkenau und sonstige Vernichtungslager im besetzten Europa

Nach dem Überfall auf Polen begannen die Deutschen mit der Errichtung von Konzentrationslagern auf den polnischen Gebieten, basierend auf den seit einigen Jahren im Dritten Reich funktionierenden Lagern. Zugleich begannen die Transporte der Gefangenen aus Polen in die KZs in Deutschland. Das erste Konzentrationslager auf dem Gebiet des besetzten Polens, KZ Auschwitz in Oświęcim, wurde im Mai 1940 gegründet. Dieses Lager entstand in Verbindung mit der Massenverhaftung polnischer Bürger, um die Widerstandsbewegungen zu unterdrücken.

KZ Auschwitz-Birkenau war während des Krieges das größte unter den 29 deutschen nationalsozialistischen Konzentrationslagern und Vernichtungslagern auf dem Gebiet des Dritten Reiches und des durch Deutschland besetzten Europas.

Die deutschen Konzentrationslager nach 1939 dienten auch der Ausrottung und dem Genozid von Kindern. Als Kind ist auch eine der Gründer des Patria Nostra Vereins zum Opfer der Todesindustrie gefallen – Janina Luberda-Zapaśnik. Als 11-jähriges Kind wurde sie zusammen mit ihren Eltern und 3 Brüdern, wovon 2 im KZ gestorben sind, ins Konzentrationslager gebracht. Viele Kinder sind gestorben, noch bevor der Transport im Konzentrationslager angekommen ist, andere wurden in den Gaskammern oder durch Phenol-Injektionen ermordet. In den Konzentrationslagern lebten auch Säuglinge, die schon im Lager auf die Welt gekommen sind oder die dort zusammen mit ihren Eltern deportiert wurden. Alle Häftlinge litten unter Hungernot, schweren Krankheiten und ausrottender Arbeit, manche wurden außerdem noch den pseudomedizinischen Experimenten unterzogen.

In den nächsten Jahren hat die Regierung des Dritten Reiches die Aufgaben der Konzentrationslager noch erweitert. Ab 1942, als die Deutschen das Programm der Vernichtung der Juden (die sog. „Endlösung der Judenfrage”, meistens als Holocaust bezeichnet) umgesetzt haben, begannen auch die Transporte jüdischer Bevölkerung aus ganz Europa nach KZ Auschwitz. Nach ihrer Ankunft wurden die Juden mit Zyklon B oder Abgasen massenweise ermordet. So konnten ca. 9 000 Menschen innerhalb von nur 24 Stunden ums Leben gebracht werden. Den neuesten Ergebnissen zufolge wurde in diesem Lager über 1 Million Juden vernichtet (zum Vergleich: die Polen bildeten die nächste am zahlreichsten vertretene Nation – 75 000 Ermordete, dann Sinti – 21 000 und die sowjetischen Kriegsgefangenen – 15 000 Ermordete). Insgesamt haben die Deutschen mindestens 5 500 000 europäischer Juden ermordet, darunter gab es zwischen 2,7 Mio. und 2,9 Mio. polnischer Juden.

Außer der Konzentrationslager, wo das Vernichtungsprogramm realisiert wurde, haben die Deutschen 1942 auch weitere Vernichtungslager in Kulmhof (poln. Chełmno nad Nerem), Belzec, Sobibor und Treblinka errichtet. Diese Vernichtungslager waren mit den Gestapo-Beamten und SS-Sonderkommando besetzt. Das Ziel war die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Europa. Dort wurden auch die Sinti, die sowjetischen Kriegsgefangenen und Polen, die den Juden geholfen haben, ermordet. In den Jahren 1942-1944 wurden in die Konzentrationslager Transporte mit europäischen Juden aus dem Protektorat Böhmen und Mähren, aus der Slowakei und Ungarn, sowie aus Frankreich oder aus den Niederlanden geschickt. Die meisten davon sind im Todeslager Auschwitz-Birkenau angekommen.

Die Tatsache, dass diese historisch gesehen falsche und für die Polen auch beleidigende Formulierung „polnische Vernichtungslager“ immer wieder in verschiedenen Aussagen und Veröffentlichungen erscheint, trug dazu bei, dass das Institut für Nationales Gedenken ein Internetportal „Truth about camps. W imię prawdy historycznej” zur Verfügung gestellt hat (http://truthaboutcamps.eu/).

Quelle: Internetseite von IPN: http://truthaboutcamps.eu/

Foto: http://truthaboutcamps.eu/

Bild: IPN.gov Kinder, die Auschwitz überlebt haben

KZ Dachau – Blick auf Baracken, in denen die Häftlinge gelebt haben,
Umzäunung aus Stacheldraht unter einer sehr hohen Spannung,
neben den Baracken die Häftlinge; April 1945.
(IPN)

Haupttor KZ Auschwitz-Birkenau mit Toraufschrift „Arbeit macht frei”. Nachkriegsfoto (www.auchwitz.org)