Volksdeutsche – eine schwierige Geschichte

                                                                                                    

Volksdeutsche – eine schwierige Geschichte

Am Donnerstag, den 16. November, fand an der Berliner Touro University eine internationale wissenschaftliche Konferenz zum Thema „Wie kann die deutsche Öffentlichkeit über die deutschen Verbrechen in Polen während des Zweiten Weltkriegs aufgeklärt werden?“ statt.

Die Tagung wurde von dem Verein Patria Nostra aus Olsztyn in Zusammenarbeit mit der Touro University Berlin organisiert. Finanziert wurden die Aktivitäten aus dem Staatshaushalt im Rahmen des Wettbewerbs des polnischen Außenministeriums unter dem Titel „Öffentliche Diplomatie 2023“. Unsere Medienpartner waren TVP3 Olsztyn sowie der Rundfunk Polskie Radio Olsztyn.

Das Thema Volksdeutsche wurde zum Gegenstand des Vortrags von Stephan Lehnstaedt, der am 16. November 2023 auf einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz an der Touro University Berlin gehalten wurde. Im Mittelpunkt des Vortrags standen die Geschehnisse im Zusammenhang mit den Volksdeutschen in Polen, einschließlich ihrer Präsenz in Częstochowa, sowie das Problem der Habgier einiger Personen der volksdeutschen Gemeinschaft.

Deutschstämmige, in Polen als Volksdeutsche bekannt, haben in der Geschichte Polens und Mitteleuropas eine wichtige Rolle gespielt. Ihre Geschichte ist voller Emotionen, Spannungen und schwieriger Entscheidungen, die das Schicksal von Tausenden von Menschen beeinflusst haben.

Bei den Volksdeutschen handelt es sich um eine deutschsprachige Bevölkerung, die auf polnischem Territorium lebte, deutschstämmig war oder deutsche Wurzeln hatte. Ihre Anwesenheit in Polen geht auf die Zeit der deutschen Kolonisierung während des Königreichs Preußen zurück. Viele dieser Menschen identifizierten sich sowohl mit der deutschen als auch mit der polnischen Kultur.

 

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Thema der Volksdeutschen noch kontroverser. Die nationalsozialistischen Machthaber betrachteten sie als eine ethnische Gruppe, die für ihre Expansionsbestrebungen nützlich werden könnte. Viele Volksdeutsche schlossen sich dem deutschen Besatzungsapparat an, einige von ihnen kämpften aktiv als Mitglieder der SS und paramilitärischer Einheiten gegen Polen.

Einer der Orte, an denen die Volksdeutschen eine wichtige Rolle spielten, war Częstochowa. Die Stadt war als Wallfahrtsort bekannt und zog sowohl polnische als auch deutsche Pilger an. Während des Krieges waren die Handlungen der Volksdeutschen gegen die polnischen und jüdischen Einwohner von Częstochowa durch Grausamkeit und Verfolgung geprägt.

Die Geschichte der Volksdeutschen in Częstochowa hängt auch mit dem Problem der Habgier einiger Mitglieder dieser ethnischen Gruppe zusammen. Viele volksdeutsche Familien, insbesondere diejenigen, die sich in den annektierten Gebieten der Zweiten Polnischen Republik niederließen, profitierten von den wirtschaftlichen Vorteilen der deutschen Politik. Viele dieser Personen missbrauchten ihren Status, indem sie das Eigentum polnischer und jüdischer Bürger plünderten.

Dank des Vortrags von Stephan Lehnstaedt auf der akademischen Konferenz an der Touro University Berlin ist die Geschichte der ethnischen Deutschen in Polen, insbesondere der Volksdeutschen, ins Blickfeld gerückt. Ihre Präsenz und ihr Einfluss auf das Schicksal Polens sind unbestreitbar. Es ist es wert, die zunehmend komplexe Natur dieser Ereignisse zu lernen und die Forschung fortzusetzen, um diesen Teil der europäischen Geschichte besser zu erkunden.

 

   

Aus staatlichen Mitteln finanziertes Projekt im Rahmen des Wettbewerbs des Außenministeriums der Republik Polen „Öffentliche Diplomatie 2023“. Public task financed by the Ministry of Foreign Affairs of the Republic of Poland within the grant competition „Public Diplomacy 2023”

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