Frank Grelka. Versöhnungsforschung: deutschsprachige Polenhistoriographie zum Zweiten Weltkrieg

                                                                                                

Frank Grelka. Versöhnungsforschung: deutschsprachige Polenhistoriographie zum Zweiten Weltkrieg

Am Donnerstag, den 16. November, fand an der Berliner Touro University eine internationale wissenschaftliche Konferenz zum Thema „Wie kann die deutsche Öffentlichkeit über die deutschen Verbrechen in Polen während des Zweiten Weltkriegs aufgeklärt werden?“ statt.

Die Tagung wurde von dem Verein Patria Nostra aus Olsztyn in Zusammenarbeit mit der Touro University Berlin organisiert. Finanziert wurden die Aktivitäten aus dem Staatshaushalt im Rahmen des Wettbewerbs des polnischen Außenministeriums unter dem Titel „Öffentliche Diplomatie 2023“. Unsere Medienpartner waren TVP3 Olsztyn sowie der Rundfunk Polskie Radio Olsztyn.

Auf der Konferenz hielt Frank Grelka einen Vortrag über die deutschsprachige Historiographie Polens in Bezug auf den Zweiten Weltkrieg. In seinem Vortrag analysierte er den Versöhnungsprozess und die Art und Weise, wie deutschsprachige Historiker die Gräueltaten und Verbrechen, die während dieses Zeitraums in Polen begangen wurden, darstellen.

Frank Grelka begann seinen Vortrag mit einer Erörterung des geschichtlichen Rahmens, nämlich des Zweiten Weltkriegs. Er betonte, dass Polen einer der Hauptkriegsschauplätze war und enorme menschliche und materielle Verluste erlitt. Ein wichtiger Teil seines Vortrags war auch die Diskussion über die deutsche Verantwortung für Kriegsverbrechen und Völkermord, die auf polnischem Gebiet begangen wurden.

Anschließend präsentierte Grelka eine Analyse der deutschsprachigen Polenhistoriographie in der Nachkriegszeit. Er stellte fest, dass sich die deutsche Geschichtswissenschaft nach Kriegsende viele Jahre lang hauptsächlich auf die Analyse der Ursachen und des Verlaufs des Konflikts konzentrierte, dass aber im Laufe der Zeit Appelle zur Versöhnung und Verständigung immer wichtiger wurden. Diese Verständigung war zwar herausfordernd aber auch notwendig, da die deutsche Besatzung Polens mit zahlreichen Verbrechen und Gräueltaten verbunden war.

Frank Grelka wies in seinem Vortrag darauf hin, dass die ersten Versuche, die deutschsprachige Historiographie Polens im Hinblick auf die Versöhnung zu analysieren, erst in den 1990er Jahren stattfanden. Die Forscher versuchten zu verstehen, wie sich die deutsche Besatzung Polens auf die polnische Gesellschaft und die Wahrnehmung und Erinnerung an deutsche Verbrechen auswirkte. Einige dieser Studien befassten sich mit der Rolle von Sprache und Narrativen in Versöhnungsprozessen, während andere sich auf soziokulturelle Analysen konzentrierten.

Grelka erörterte auch die wichtigsten Strömungen und Theorien der deutschsprachigen Polenhistoriographie zum Zweiten Weltkrieg.

Zum Abschluss seines Vortrags betonte Grelka, dass sich die deutschsprachige Historiographie Polens zum Zweiten Weltkrieg rasant entwickelt und die Forschung sich zunehmend mit dem Thema Versöhnung und Verständigung auseinandersetzt. Mit seinem Vortrag leistete er einen wichtigen Beitrag zu dieser Diskussion, indem er die verschiedenen Ansätze zu diesem Thema untersuchte und neue Einblicke in die deutschsprachige Polenhistoriographie zum Zweiten Weltkrieg lieferte.

 

   

Aus staatlichen Mitteln finanziertes Projekt im Rahmen des Wettbewerbs des Außenministeriums der Republik Polen „Öffentliche Diplomatie 2023“. Public task financed by the Ministry of Foreign Affairs of the Republic of Poland within the grant competition „Public Diplomacy 2023”

 

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