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Die Anfänge der deutschen Todeslager

Im Jahre 1933 wurden nach Hitlers Machtergreifen die ersten Konzentrationslager in Deutschland errichtet. Sie waren für die Isolierung, Sklavenarbeit und Vernichtung von Menschen bestimmt, die von der NS-Regime für die Gegner des deutschen Staates und des deutschen Volkes erklärt wurden.

Das erste Konzentrationslager in Deutschland wurde am 22. März 1933 in der Nähe von München auf Befehl von Heinrich Himmler in Dachau, Bayern, errichtet.

Das war ein Musterlager für alle weiteren deutschen Konzentrationslager. Hier wurden auch die SS-Männer geschult, die anschließend in andere Konzentrationslager entsandt wurden, welche zunächst in Deutschland und dann auch auf den durch das Dritte Reich besetzten Gebieten Europas errichtet wurden.

Zu den ersten Häftlingen in Dachau gehörten die politischen Gegner (u.a. die Kommunisten), die Juden, Homosexuellen, Zeugen Jehovas und die Kriminellen. Nach 1939 gab es in diesem Lager Häftlinge aus allen Ländern des besetzten Europas. Dieses Lager galt auch als der Kernpunkt der Vernichtung von Geistlichen. Die ersten Massentransporte von Polen sind im Frühling 1940 in Dachau angekommen. Unter den ca. 250 000 Häftlingen, die in den Jahren 1933–1945 in diesem Lager gefangen gehalten wurden, gab es ca. 40 000 Polen. Über 10 000 von ihnen wurden dort ermordet. In den Jahren 1933–1945 wurden in KZ Dachau schätzungsweise ca. 150 000 Häftlinge ermordet bzw. sind dort gestorben. In KZ Dachau wurden außerdem pseudomedizinische Untersuchungen durchgeführt und Hinrichtungen durch Erschießen oder Erhängen vollzogen. Das Lager funktionierte bis zur Befreiung am 29. April 1945.

Sehr schnell entstanden weitere Konzentrationslager in Deutschland, die sich das KZ Dachau als Vorbild genommen haben: Buchenwald, Sachsenhausen, Neuengamme, Flossenbürg, Mauthausen-Gusen, Hartheim bei Linz, Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen. Zu den ersten Häftlingen dieser Konzentrationslager gehörten die deutschen Kommunisten, die Gegner des Dritten Reiches, die Kriminellen und nach 1939 auch die Polen und andere Staatsbürger des besetzten Europas. Unter den Häftlingen in KZ Mauthausen-Gusen auf dem Gebiet des heutigen Österreichs war auch Stanisław Zalewski.

In den Konzentrationslagern galt, dass der Mensch nichts mehr als eine wertlose Nummer sei. Die Häftlinge wurden dort unmenschlichen Behandlungen unterzogen. Es wurden pseudomedizinische Experimente durchgeführt, indem den Häftlingen (auch Kindern) die Tuberkulose-Bakterien gespritzt wurden. Manchmal (Hartheim bei Linz) wurden auch die Gaskammern errichtet, in denen zunächst die behinderten und geistig gestörten Deutschen ermordet wurden und die Haut der ermordeten Häftlinge wurde dann in Lederaccessoires für die SS-Männer (Buchenwald) verarbeitet.

Im KZ Ravensbrück, welches in der Nähe von Fürstenberg in Brandenburg, Deutschland, im November 1938 errichtet wurde, wurden auf weiblichen Gefangenen, vor allem auf jungen Polinnen, pseudomedizinischen Experimente durchgeführt, bestehend darin, dass ihnen Knochenteile aus den Beinen entfernt wurden. Den Knochen- und Muskeloperationen wurden insgesamt 86 Gefangene unterzogen, darunter 74 Polinnen, wobei viele der Überlebenden für immer behindert blieben. Von 120 bis zu 140 Sinti- und Roma-Frauen wurden sterilisiert. Den Gefangenen wurden auch Bakterien gespritzt.